Geschichte der FFw Grimma

Wir wissen, dass sich in Zentraleuropa die Gefahren vergrößerten, als sich im Mittelalter im Gefolge der fortschreitenden gesellschaftlichen Arbeitsteilung Städte herausbildeten und zunehmend entwickelten. Viele von ihnen brannten wiederholt nieder und mußten mehrfach neu aufgebaut werden. Die überwiegend in Holzbauweise auf engem Raum errichteten Häuser wurden in heißen Sommern, bei Blitzschlag, durch mutwillige oder fahrlässige Brandstiftung und häufig auch durch Brandschatzung in Kriegszeiten rasch ein Raub der Flammen. So vernichtete eine gewaltige Feuersbrunst am 13. Juli 1556 in Grimma 161 Wohnhäuser, 25 Brau- und Malzhäuser und 30 Scheunen. Es war naheliegend, dass besonders von den wohlhabenden Bürgern, von den Handwerkern und Kaufleuten, immer wirkungsvollere Vorkehrungen gefordert und verwirklicht wurden. Um die Mitte des 17. Jahrhunderts gab es in allen Städten sogenannte Feuerordnungen. Am 1. Juli 1657 erschien eine solche "der kurfürstlich sächsischen Stadt Grimma und allgemeiner Bürgschaft zu guter Nachricht".
Damals wurden auch die "Brandschauen", eine Art Brandschutzkontrollen, eingeführt. Die Brandbekämpfung wurde vorrangig eine Sache der Handwerkerzünfte. Sie verfügten über die erforderliche Organisation und die notwendigen handwerklich-technischen Erfahrungen. Ihre Löschgeräte waren einfache Handdruckspritzen, Eimer, Leitern, Äxte und Einreißhaken.

Mit dem Niedergang der Zünfte machten sich neue Organisationsformen zur Brandverhütung und Brandbekämpfung erforderlich.
In der Stadt Grimma wurde am 15. Oktober 1852 eine neue "Feuerlöschordnung" herausgegeben. Ungeachtet angedrohter und auch verhängter Strafen kamen aber allem Anschein nach viele Bürger den ihnen aus dieser Verordnung erwachsenden Verpflichtungen nicht oder nur unregelmäßig und widerwillig nach.

Mittlerweile waren technisch perfekte Feuerlöschspritzen erfunden worden, deren Bedienung eine zuverlässige, eingeübte Mannschaft erforderte. Solche Mannschaften gingen in der Mitte des 19. Jahrhunderts vorwiegend aus Turnvereinen, deren Mitglieder hauptsächlich aus dem Kleinbürgertum kamen, hervor. So entstand beispielsweise 1841 in Meißen ein "Freiwilliges Lösch- und Rettungskorps".
Am 5. November 1858 war der Stiftungstag der Freiwilligen Feuerwehr unserer Stadt Grimma. Sie führte anfangs den Namen "Rettungs-Companie des Turnvereins zu Grimma".
Zur Abgrenzung von den Pflichtfeuerwehren, die vielerorts als Teil der Ortspolizei bzw. als Organ der Kommunen bestanden, nannten sie die "Turnfeuerwehren" später Freiwillige Feuerwehren. Die Grimmaer Wehr nahm diese Bezeichnung 1879 an.
Die Pickelhaube wurde nun auch in den freiwilligen Feuerwehren zum Symbol der ihnen übertragenen lokalen Polizeibefugnis, wie das bereits bei den Berufsfeuerwehren der Fall war.
Übersicht der Kommandanten / Wehrleiter
Amtszeit | Name |
---|---|
1858 - 1863 | Haugwitz, Johann Friedrich August |
1863 - 1864 | Kunde, Hermann Otto |
1865 | Burau, Albin |
1865 - 1873 | Haugwitz, Johann Friedrich August |
1873 - 1876 | Gensel, Friedrich Gustav |
1876 - 1889 | Weber, Wilhelm |
1889 - 1894 | Heyde, August |
1894 - 1910 | Richter, Karl |
1910 - 1937 | Rößler, Hugo |
1937 - 1947 | Weber, Karl |
1947 - 1951 | Richter , Erich |
1951 - 1952 | Weber, Gottfried |
1952 - 1957 | Werk, Herbert |
1957 - 1958 | Engel, Herbert |
1958 - 1967 | Mewald, Lothar |
1967 - 1972 | Pille, Fritz |
1972 - 1977 | Leonhardt, Manfred |
1977 - 1985 | Müller, Werner |
1985 - 1991 | Huschke, Reinhard |
1991 - 2005 | Rückert, Reinhard |
2005 - 2016 | Knoblich, Thomas |
2016 - 2020 | Michael Grimm |
2021 - 2022 | Jan Tischer |
2022 - heute | Michael Hennig |